Home
Frau Busek-Kreuzberger berichtet aus nepalesischer Schule
Frau Busek-Kreuzberger unterrichtete die letzen 2 Monate an einer nepalesischen Schule. Hier ein kurzer Bericht von ihr:
Nun bin ich seit 1 Monat in Nepal, genauer in MUSTANG, nicht allzu weit weg von der tibetischen Grenze, weit weg von der Hauptstadt Kathmandu. Ich bin im hübschen Ort JHARKOT, der auf 3500m hoch liegt und er ist umgeben den 7- und 8000er Berge des Himalaya Gebirges.
Ich unterrichte hier in einer Schule in Jharkot Englisch und Mathematik für Kinder von 6 bis 13 Jahren. Die Schule, in einem buddhistischen Kloster untergebracht, ist seit 15 Jahren ein Projekt zweier Lehrer des Musischen Gymnasiums in Salzburg (es heißt "Schule macht Schule" , bei Interesse auf die Homepage schauen). Es werden 20 Kinder aus sehr armen Verhältnissen von einer tibetischen Lehrerin und Leiterin, von 2 nepalesischen Lehrerinnen, 2 Köchinnen und meist 1 bis 2 Volunteers rund um die Uhr betreut.
Die Volunteers sind gerade ich und eine junge Frau aus Oberösterreich. Es sind ganz liebe, herzliche Kinder und überhaupt ist es ein gutes Projekt. Die Kinder haben hier einen sehr ausgefüllten Tag, haben einige Pflichten und sind viel mit den alltäglichen Dingen beschäftigt: Aufstehen um 6 Uhr, beten, Zimmer in Ordnung bringen, Selfstudies, um 8:30 Frühstück (beim Essen sind dann immer Kinder für die Verteilung, Abwasch, Kehren, Geschirr verräumen...zuständig).
Schule beginnt erst um 10, bis 16 Uhr mit 7 Einheiten zu 40 Minuten.(dazwischen Mittagessen). Die Kinder hier lernen 3 Sprachen mit 3 verschiedenen Schriften: Nepali, Tibetisch und Englisch!
mehr Text und Fotos unter "Weiterlesen".
Nach der Schule ist kurz "teatime" und dann wird verschiedenes erledigt, wie gemeinsam Wäsche waschen oder aufhängen, den bepflanzten Acker bewässern, die Butterkerzen für den prayroom säubern und neu befüllen, beim Kochen helfen, kleine Reparaturarbeiten erledigen...usw. Gestern z.b wurde eine große Lebensmittelration mit einem Lastwagen gebracht, die Reissäcke, Linsen, Öl, Gasflaschen...mussten gemeinsam ca. 500m von der Straße hinauf ins Kloster gebracht werden. Da helfen natürlich alle fleißig mit. Zur nepalesischen Erziehung gehört ein sehr respektvoller, unegoistischer und hilfsbereiter Umgang, vor allem den Erwachsenen gegenüber. Das macht eine freundliche, gute Atmosphäre.
Auch uns Europäern gegenüber sind die Menschen sehr nett, hilfsbereit und zuvorkommend! Sie sind freundlich und lächeln, auch wenn sie ein so einfaches, hartes Leben haben. Sie sind neugierig, wie wir in Europa leben, sind wissbegierig und wollen bestmöglich Englisch lernen.
Hier in dieser Gegend sind die meisten Menschen Buddhisten, viele von ihnen sind aus Tibet und leben ein sehr religiöses Leben. Ihr Oberhaupt ist der Dalai Lama, His Holiness. Übrigens haben die Nepalis eine andere Zeitrechnung und schreiben schon das Jahr 2080!
Vom Essen bin ich auch sehr angetan. Dal Bhat heißt das Linsen-Reisgericht, Nepals Hauptgericht, Momos, gefüllte Teigtaschen sind auch sehr beliebt. Ansonsten sind die Gerichte sehr einfach, meist Reis oder eine Art Kichererbsen mit Gemüse, Nudelsuppe und höchstens einmal pro Woche Huhn. Wie gesagt einfach, aber geschmackvoll.
Ich freue mich sehr, dass ich so viele Erfahrungen und Erlebnisse hatte und noch haben werde. Manchmal kommt mir alles hier sehr unwirklich vor, wie in ein anderes Jahrhundert versetzt, jedoch wunderschön und interessant.
Es kommt mir vor als ich hätte ich gerade eine Auszeit von unserer oft schrägen Zivilisation und erfahre viele beeindruckende Dinge, in diesem so einfachen Leben hier auf 3500m in den wunderschönen Bergen.
Ich freue mich dann aber auch wieder auf Zuhause. In welch unglaublichem Luxus wir doch zu Hause leben!
Ich hoffe, ihr fandet Gefallen an diesem Reisebericht aus Nepal.
Ganz herzliche Grüße von den schönen, weißen Bergen Nepals,
Namaste Marion Busek-Kreuzberger